Freitag 31.12.2001

 

Heute ist wieder Zeltabbau, Verladen der gesamten Ausrüstung der Küche angesagt. 

Um 9:00 ist alles in den Fahrzeugen und wir fahren im Queen Elizabeth NP durch ein anderes Tor hinaus. Von einem wunderschönen Schwarzrückenfalke werden wir aufmerksam beobachtet.

Bis zu Ausgang des NP gibt es noch eine Büffelherde und das Nationaltier, die Kob Antilope zu sehen.

Wir fahren parallel zum Lake Edward, die Kingfisher Lodge bei Kichwamba ist unser Ziel. Die Paviane scheinen sich von uns zu verabschieden, ein Geier lauert auf Aas. Die Piste ist bald in schlechtem Zustand.

 

Anfangs geht die Lehmpiste noch,  später wird sie richtig übel, denn hier muss es gestern stark geregnet. Mehrere Lastwagen sitzen in dem schmierigen tiefen Boden fest. Einen Kleinlaster zieht der Defender unsere Gruppe raus. Die großen LKW müssen wohl 2-3 Tage hier warten, bis der Boden etwas abgetrocknet ist.

So das haben wir gerade noch hingekriegt, enger hätte es nicht sein dürfen. Rechterhand ein See und plötzlich neben der Straße en großer Schatten. Es sind zwei Elefantenbullen, einer kommt sofort auf das Fahrzeug zu. Nichts wie weg, Da sehen die weiblichen Wasserböcke schon friedlicher aus.

Gegen 12:oo erreichen wir die schön gelegene Kingfisher Lodge, gerade recht zu einem 

 

guten Mittagessen. Nach den vielen Zeltnächten tut eine feste Behausung auch mal wieder gut. 

Wir werden zwei Nächte hier sein. Heute ist ja Silvester, aber das ist wurscht. Jedes Zimmer hat einen kleinen Balkon mit gigantischer Sicht auf die Savanne.

Am Nachtmittag unternehmen wir einen Ausflug zum Kazigakanal, der den Lake Edward mit dem 

Lake George verbindet. Über Kichwanga geht es nach Katunguru. Gleich hinter der Brücke über den Kanal ist die Bootsanlegestelle. Hier besteigen wir ein kleines Boot, um vom Wasser aus die hier lebenden Wildtiere zu beobachten. Die meisten Boote gehören den hier ansässigen Fischern.

Es dauert nicht lange, da gibt es auch schon was zu sehen. Zunächst tauchen plötzlich Hippos in Ufernähe auf, an der Felswand kleben Kingfisher und Bienenfresser und ein eine Nilgans pickt am Ufer

Wir kommen mit Schauen gar nicht hinterher. Ein wunderschöner Gelbschnabel Storch ist auf Nahrungssuche und ein Prachtexemplar von Krokodil ist liegt auf der Sandbank, dann bewegt es  sich langsam in Richtung Wasser.

Erneut tauchen Hippos neben uns auf und der Gelbschnabel Storch fliegt darüber weg.

Nun wechseln wir auf die andere Seite des Kanal, mit dem Fernglas waren Elefanten zu sehen. Die wollen wir natürlich aus nächster Nähe sehen.

Langsam gleitet unser Boot am in Ufernähe entlang, immer mehr Dickhäuter zeigen sich. Wunderbar diese Kolosse in allen Größenklassen zu betrachten

Der Bootsführer muss eine Gruppe Hippos umschiffen, Seeschreiadler sitzen auf den Bäumen, einer verspeist seinen Fisch  und ein putziger Babyelefant zeigt sich verspielt.

Wir fahren nun wieder Richtung unserer Anlegestelle, den es sieht sehr nach Regen und Gewitter aus. Ein Hammerkopf kommt hinter einem Baum hervor und dann entdecken wir die Büffelherde.

Wir fahren näher an die Büffel heran, aber dann hat es der Bootsführer wetterbedingt auf einmal eilig. Es blitzt und donnert schon in der Ferne, ein Wind kommt auf, es wird dunkel und kurz bevor es zu regnen anfängt erreichen wir die Anlegestelle-das war knapp.

Auf der Rückfahrt zur Kingfisher Lodge hat es dann ordentlich geregnet, teilweise war aufgrund des Gewitters ein kurzzeitiger Stromausfall. Richtig, heute ist ja Silvester. Das groß angekündigte Büffet war ziemlich enttäuschend. Bis kurz vor 22:00 sind wir auf, dann Silvester hin oder her sind wir zu Bett gegangen. Die Tage bisher waren anstrengend und erlebnisreich.

                                                      Auf ein gutes Jahr 2022

 

Samstag 01.01.2022

 

Bei einer Safari kann man auf Neujahr keine Rücksicht nehmen. Die Tiere warten deshalb nicht länger. Also wie gehabt, 6:00 Frühstück und 06:30 Abfahrt in die offene Savanne unweit hinter der Brücke über den Kazinga Kanal. Die bis zu 5100 m hohen Ruwenzori Berge ( auch Mondberge genannt) lassen sich nur erahnen. In der weiten Ebene der Savanne sehe wir nur zunächst nur ein paar Kob Antilopen. Kurz danach sitzt ein Frankolin ( so eine Art Rebhuhn) .

Urplötzlich in einiger Entfernung im hohen Gras. Das ist doch der Kopf einer Löwin und daneben scheint noch was zu liegen. Tatsächlich, 2 Löwen.

Die beiden müssen heute Nacht oder in der Früh gut gefressen haben. Obwohl wir fast eine halbe Stunde warten, steht keiner der beiden Löwinnen auf. Macht nichts, so ist halt die Natur. Erfreuen wir uns an der schönen Landschaft und den Kob Antilopen

Ganz unverhofft treffen wir auf einen kräftigen Elefantenbullen, dem unsere Nähe aber mit der Zeit anscheinend nicht so recht passt. Er kommt mit forschen Schritten bis an unser Fahrzeug. Wir schauen ihm tief in die Augen und geben dann besser nach.

Langsam machen wir uns auf den Heimweg, noch zwei wunderschöne Vögel und dann geht es zurück, um 09:30 wir wieder an der Lodge.

Damit der Vormittag so richtig genutzt wird, fahren wir noch einige Kilometer in die andere Richtung zu zwei Kraterseen. Landschaftlich herrlich, Straße sehr rustikal und der Eindruck links und rechts neben der Straße nachhaltig. Es geht von Kichwamba bis nach Lutoto und im der Runde wieder zurück. 

Der Vulkanboden ist fruchtbar. Die hügelige Landschaft entlang des zentralafrikanischen Grabenbruches präsentiert sich in einem ländlichen Idyll, bestehend aus Kraterseen, Feldern und Regenwäldern.

Am Nachmittag sitzen wir auf unserer Terrasse vor dem Zimmer, genießen den Tiefblick auf die Weite der Savanne. Ab und zu schraubt sich ein Raubvogel in den Himmel, ein Goliathreiher fliegt vorbei.

Herrliche Blüten sind an den Sträuchern direkt unter uns.

Es ist sehr spannend, denn immer wieder kommen die verschiedensten kleinen Vögel vorbei und raten an den Büschen und Sträuchern unterhalb unserer kleinen Terrasse.

Zur Abwechslung klettert mal eine niedliche Eidechse herum.

Auf alle Fälle schauen die kleinen Vögelchen ganz anders aus wie bei uns im Garten. Ein richtig schöner geruhsamer Nachmittag.

Und vor lauter Vögel beobachten, hätten wir ihn fast übersehen. In der weiten Ebene geht gemütlich ein Elefant. Bald kommt die Dämmerung und dann ein herrlicher Sonnenuntergang.

Sonntag 02.01.2022

 

Jetzt haben wir genug gefaulenzt. Um 06:00 aufstehen, die Taschen packen und alles in die

Fahrzeuge verladen. Danach fahren wir zunächst Richtung Ishaka. Nach Kitozho ist das Kalinzu Regenwaldgebiet. Hier steigen wir aus, mit einer Rangerin geht es nun zu Fuß durch den dichten Urwald auf der Suche nach freilebenden Schimpansen und Meerkatzen.

Halt, da ist doch was. Beinahe übersehen wir die Meerkatzen, die hinter uns über den Weg laufen.

Wir entdecken dann aber auch welche in den Bäumen. Wegen der dichten Belaubung ist fotografieren ein Herausforderung.

Immer tief geht es in den Regenwald, weil es feucht und rutschig ist, muss man neben eventuellen Tieren auch den schmalen Pfad jederzeit im Auge behalten. Der Blick ist aber meist in die Bäume gerichtet.

Geduld zahlt sich aus. Plötzlich sind um uns herum viele Schimpansen. Aber stillhallten ist nicht deren Stärke, so wird jedes einigermaßen scharfe Foto zum Glücksspiel. Allein das Beobachten dieser quirligen flinken Tiere ist ein Genuss. Die Folge ist eine leichte Genickstarre.

Die Rangerin marschiert weiter mit uns durch das Gestrüpp. Es geht vorbei an kleinen Bächlein, 

die Vegetation ist vielfältig und einfach umwerfend. Wir sind gespannt, ob wir noch was entdecken werden. 

Tatsächlich können wir nochmals eine Gruppe Schimpansen beobachten. Sie tummeln sich in lichteren Baumkronen und gleich haben wir eine bessere Sicht auf die neugierigen Tiere.

Ein würdiger Abschluss dieser wundervollen Wanderung durch den Urwald ist dann kurz vor Verlassen des Regenwaldes eine dritte Schimpansen Gruppe. Das ist eine unglaubliche  Anzahl innerhalb von knapp drei Stunden.

Am Schluss des Rundganges kommen wir bei den Teefeldern raus, gehen zu den Fahrzeugen und verabschieden uns von den zwei sehr netten Tierhüterinnen.  Sie zeigen uns noch Früchte, welche die Affen besonders gerne mögen.

Es geht nun wieder zurück, an der Kingfisher Lodge vorbei und durch den Ort Kichwamba. Dort hat das 'Hotel' Akiiki' noch geschlossen.  Kurz vor der Brücke über den Kazinga Kanal tritt unser Reiseleiter auf die Bremse. Auf einer Lichtung hat er die sehr seltenen und scheuen afrikanischen Riesenwaldschweine mit einem Büffel und zwei Kronenkranichen entdeckt. Das Riesenwaldschwein kann bis zu 2,10m lang werden, eine Schulterhöhe von 1,10 m erreichen und bis 275 kg schwer sein-ein Koloss!

Die gute Straße führt nun parallel zu, Ruwenzori Gebirge am Äquator vorbei nach Kasese. Dort essen wir zu Mittag und weiter geht weiter es bis kurz hinter Rwimi. Immer wieder sehen wir entlang der Straße Horden von Pabvianen. Auf dem Kopf oder mit dem Moped wird viel transportiert.

Auf einer Sand-Lehmpiste erreichen wir nach interessanter Fahrt den Campingplatz oberhalb des Kasenda Kratersees. Eine schöne Bar lädt zu einem Bier ein. Unser Reiseleiter Pascal hat es mehr als verdient und wir auch! Ein wunderschön gepflegter Platz, auf dem wir unser Zelt aufbauen.

Nach dem kühlen Bierchen bewundern wir die schönen Pflanzen dieser Campinganlage.

Einige Vögel gibt es auch zu sehen, unter anderem einen herrlichen Schopfadler.

Montag 03.01.2022

 

Es gilt heute gleich wieder die Zelte abzubauen, die Ausrüstung zu verstauen und schon geht es auf der Lehmpiste bis zur Hauptverbindung in Kigarama. Meist geht es durch große Teeplantagen dazwischen kleine Dörfer. Hier ist es wohl gut, wenn man ohne medizinische Hilfe auskommt.

 

Auf der Hauptverbindung in Richtung Fort Portal gibt es immer wieder herrliche Fotomotive aus dem Fahrzeug heraus, leider ist es deshalb mit der Bildschärfe nicht immer optimal. Aber einen Eindruck über die Lebensverhältnisse in Uganda vermittelt es allemal.

Die Fahrt bis Fort Portal ist auf komfortabler Straße. Danach geht es wieder überwiegend auf Lehm und Sand nach Hoima und dann über Masindi. 

 Hinter Masindi fahren wir dann am Rande des Murchison Falls NP. Die Behausungen  bestehen nun überwiegend aus Rundhütten. Leider wurde in hier im NP Öl gefunden. Mit dem Ergebnis, dass die Chinesen mitten durch den Nationalpark eine breite Straße bauen, um das Öl zu fördern, nach Daressalam in den Hafen bringen und nach China verschiffen.  Eine unbeschreibliche Sünde, die sehr betroffen macht.

Die letzten Kilometer sind wir wieder von der neuen Straße weg auf eine Lehmpiste. . Hier ist es wieder sehr rustikal, schön anzusehen, aber hier wohnen?! Die Menschen müssen das Wasser von weit her in ihre Hütten bringen. Die Kinder werden für alle Tätigkeiten eingespannt.

Nun ist es nicht mehr weit zum direkt am Nil gelegenen Camp bei der Murchison River Lodge. Hier bauen wir für eine Nacht unsere Zelte auf. Danach gehen wir in 10 Minuten zum Nil. Eine wunderbare Atmosphäre.

Beim genaueren Hinsehen, entdecken wir einige Tiere. Nicht so die spektakulären großen, sondern Vögel, Affen, Agamen. Es ist herrlich an diesem Platz zu stehen zu beobachten und die Stille zu genießen.

Dienstag 04.01.2022

 

 

Erneut heißt es in morgens das Zelt abbauen und die Ausrüstung auf die Fahrzeuge verladen. Inzwischen geht es bei uns beiden ratz fatz, so dass wir nochmals die paar Minuten zum Nil vorgehen, der hat einfach was!  Schon in aller früh sitzen die Meerkatzen auf den Bäumen und 

ein Schopfadler hält Ausschau nach Beute.

Nun geht es auf einer anderen Piste kurz zurück auf die neu erbaute Straße bis zur Brücke über den Viktoria Nil. Von hier kann man mit dem Boot bis zu den Murchison Fällen fahren. Hier zwängt sich der Nil auf einer Engstelle von nur 7 m durch die Felsen und fällt 45 m in die Tiefe. Auf der Strecke dorthin soll es viele Tiere zu beobachten geben. Ein Baum ist voller Marabus, die ziemlich lautstark sind. Gleich danach zwei wunderschöne Purpur Reiher. 

Was weis gar nicht, wo man hinschauen soll, überall gibt es was zu entdecken. Zunächst läuft ein Hagedash mit seinem grünlich glänzenden Gefieder am Ufer. Gleich darauf ein Leberwurstbaum, der zur Familie der Trompetenbäume gehört. Es folgen Paviane und ein kleiner Reiher.

Langsam fahren wir in Ufernähe weiter-da liegt doch ein Nilkrokodil. Diese eindrucksvollen Tiere werden bis 4,50 m lang, bis 250 kg schwer und können bis zu 35 km/h schnell schwimmen. Na mit Baden ist da nichts. Ob der  Purpur Reiher schon weis, was er tut? Das Krokodil geht sofort ins Wasser, nachdem es uns anscheinend bemerkt hat.

Schon aus einiger Entfernung sehen wir eine Gruppe Hippos, beim Näherkommen erkennen wir, dass ein kleines Hippo dabei ist. Dahinter auf der Sandbank ein kleineres Exemplar eines Krokodils, das Ganze wird von einem Raubadler aufmerksam verfolgt.

Auf einem Busch in Ufernähe sitzt ein herrlich anzusehender bunter Bienenfresser. Er bleibt eine ganze Weile ruhig sitzen und dann putzt er ganz entspannt sein Gefieder.

Kurz darauf, wir sind ganz nah am Ufer, sehen wir dieses gigantischen Körperteil eines sehr großen Nilkrokodils. Direkt erschreckend diese Ausmaße und zwischen diesen Kiefern gibt es für die Beutetiere wohl kein Entrinnen mehr. Das Riesentier schläft anscheinend, denn es macht keine Anstalten ins Wasser zu gleiten.

Gerade stellen wir fest, dass die Tiervielfalt sehr groß ist, da rücken Elefanten und Wasserböcke in unser Sichtfeld. Eine Szene schöner als die andere, wir können gar nicht genug kriegen von diesen majestätischen Dickhäutern.

Zwischendurch mal ein Schreiseeadler, einige Warzenschweine und ein Gelbschnabelmilan. 

In der Sonne glänzen schon wieder die Leiber mehrerer Hippos. Zunächst schauen ein Elefant und ein Wasserbock aus dem Busch, dann werden daraus mehrere Elefantendamen mit ihren Jungen.

Wir sind nun seit guten eineinhalb Stunden auf dem Boot, fahren immer noch Richtung Murchison Fälle und fühlen uns wie im Kino, wenn die Tiere am Ufer oder in Ufernähe zu sehen sind. Weitere Elefanten, Hipps, ein Nilwaran vor der Felswand, ein schwimmendes Krokodil und ein Schwanenhalsvogel, der sein Gefieder trocknet.

Kurz bevor wir die Nilfälle erreichen, wechselt der Bootsführer die Seite. Ein Hippo schwimmt auf uns zu, ein Schreisseeadler beobachtet uns und wir sehen einen Karminspint und einen Graukopfliest.

Noch eine Flussbiegung, dann wird das Wasser unruhig, ein gewaltiges Tosen ist zu hören, das Schauspiel ist gigantisch. Der Nil zwängt sich durch die Felsen und ziemlich weit außerhalb der herabstürzenden Wassermassen sind gefährliche Strudel und Strömungen, so dass der Bootsführer einen großen Sicherheitsabstand . einhalten muss.

Fast hätten wir die schönen Schwanenhalsvögel auf dem Baum des Felsens im Wasser übersehen. Aber die Murchison Falls sind einfach nur beeindruckend. 

Jetzt soll es zügig zurückgehen, aber bei diesen Krokodilen, die sich auf der Sandbank aalen, müssen wir natürlich einen Stopp einlegen.

                                                     Es geht bei Teil 3 weiter