Das hatten wir schon länger mal vor. Bei stabilem Hochdruckwetter eine

Tour über eindrucksvolle Alpenpässe, besonders in den Dolomiten und der Schweiz.

 

Am 12.07.starten wir, zunächst die bestens bekannte Strecke über

den Felbertauern nach Lienz und dann ins Pustertal bis Toblach.

Am Toblacher See wollen wir eigentlich zu Mittag essen, aber der erste

Schock kommt gleich hier. Kein Parkplatz zu bekommen und massenhaft

Urlauber, na ja die Italiener haben Ferien. Aber was sich hier an

Campingfahrzeugen tummelt, auch von Ländern, die bisher weniger vertreten waren ist gigantisch.

Also weiter, beim Restaurant gegenüber dem Blick auf die 3 Zinnen,

den Monte Cristallo am Dürrensee finden wir ein Plätzchen. Das Preis- 

Leistungsverhältnis des Mittagessen vergessen wir am besten gleich.

Aber der Blick auf die Zinnen, den Dürrensee mit dem herrlichen Monte Cristallo entschädigt uns

Wir sind einigermaßen frustriert wegen den Menschenmassen, entschließen uns aber dennoch die Tour fort zu setzen, wenigstens noch einen Versuch. Dieser gelingt dann besser als gedacht. Über Cortina fahren wir den kurvenreichen Giau Pass und auf der Passhöhe können wir sogar übernachten.

Eine unbeschreiblich klare Fernsicht belohnt uns und viele namhafte 

Dolomitengipfel sind zum greifen nahe.

Am Pass selbst unternehmen wir eine kleine Wanderung, toller Blick in die andere Richtung, Marmolada, Boe Spitze und alle anderen Berge in dieser

Richtung liegen vor uns .Zudem finden wir hier noch wunderschöne Blumen am Wegesrand.

 

die Aussicht von unserem Stellplatz ist umwerfend-trotz stotterndem Start ein gelungener Tag.

Mittwoch 13.07.

 

Ein wolkenloser Himmel am Morgen. Über die Passhöhe auf die Südseite ein gigantischer Blick . Ja, mit Sommerskifahren ist auf dem Mini Restgletscher der Marmolada nichts mehr. 

Kurvenreich hinunter nach Selva di Cadore, nachdem wir relativ schnell eine gute Wasserstelle für den Frischwassertank gefunden haben.

Wunderschön geht es nach Arabba, der Blick auf die Civetta ist gigantisch.

 

 

Aber ebenso gigantisch sind hier wieder die Menschen und Fahrzeugmassen, dazu jede Menge Radfahrer, die auch auf das Pordoijoch wollen. Majestätisch die Boespitze.

 

Es geht abermals hinunter über Canazei, um gleich darauf das Sellajoch zu erklimmen. Auch hier ist vor lauter Menschen und Autos nicht mehr viel Landschaft zu sehen, zumindest am Boden.

Also geht es zunächst mal ein Stück zurück, an einem wunderschönen, aber kleinen Plätzchen, findet die Mittagspause statt.

Nach Vigo di Fasa passieren wir den malerischen Karersee, dann geht es über Bozen auf den Mendelpass und weiter über Cles, Male und Vermiglio zum Tonalepass. Nach dem Val di Sole ( ein riesiges Obstanbaugebiet, vorwiegend Äpfel) dann ein erster Blick auf die Presanella,

Gegen 16:45 erreichen wir nach 223 km die Passhöhe und stehen nun

bei der alten Seilbahnstation. Zunächst allein, später gesellen sich noch 2 weitere Camper dazu. Aber es ist überschaubar, während am nahen Camper Paradies ziemlich viele Fahrzeuge, meist große „Schiffe“ stehen.

 

 

Donnerstag 14.07

 

Eigentlich wollen wir heute mit der Seilbahn auf den Paradiso bis auf

3000 m Höhe, aber dieser Ausflug macht nur bei richtig schönem Wetter Sinn und heute ist es ziemlich bedeckt und es soll etwas unbeständig sein.

Also kurzerhand Programmänderung. Wir fahren einige Kilometer auf der

Tonale Passstraße zurück bis zu einem schönen Rastplatz mit gutem Blick auf die Presanella. Wir verbummeln hier den ganzen Tag, es regnet nicht und beim Zurückfahren auf unseren Stellplatz sieht man nochmals die erschreckenden Bausünden. Nicht zu verstehen, wie man sowas in diese Landschaft bauen kann. Wir bummeln noch etwas durch den Ort (absolut hässlich) und gönnen uns ein wirklich gutes Eis zu 2.-€ die Kugel!

 

 

Freitag 15.07.

Kaiserwetter! Also sofort nach dem Frühstück ein paar Hundert Meter bis zur Seilbahnstation. Mit der ersten Gondel um 08:15 sind wir dann unterwegs In drei Abschnitten geht es bis auf 3000m. Wir werden mit grandiosen Ausblicken belohnt. Auf der einen Seite geht der Blick bis zum 

Ortler, auf der anderen liegen die Berge unmittelbar vor uns.

Bei der letzten Auffahrt ist die Ansicht eines eingehüllten Gletschers 

doch sehr gewöhnungsbedürftig. Aber anscheinend lässt sich nur so die Abfahrt im Winter noch retten. Von Sommerskilauf ist eh keine Rede mehr. Oben sind wir auf genau 3000m.

Wir setzen uns erstmals auf einen Cappuccino hin und genießen die

einfach überwältigende Aussicht

Direkt vor uns von links nach rechts

Cima Presena 3069m, Cima Venezia 3230 m und Monte Adamello 3554m

 

 

Faszinierend die kleinen Krater im Gletscher, die in einen kleinen See und dann in einen Wasserfall übergehen.

und weil es einfach so wunderschön ist nochmals größer die drei genannten Berge vor uns

Nun geht es wieder hinunter bis zur letzten Station vor Fahrt zurück nach Tonale. Wir legen einen längeren Stopp ein und unternehmen eine kleine Wanderung, nehmen ein ausgiebiges Sonnenbad, besuchen die kleine 

Gedenkstätte tödlich verunglückter Bergsteiger oder Skifahrer. Auch ein Denkmal des 1. Weltkrieges ist hier zu sehen.

Kurz nach 12:00 sind wir wieder am Parkplatz und weiter geht unsere Tour über Edolo und Tirano. Hier finden wir endlich einen offenen Supermarkt, da wir dringend Wasserflaschen brauchen In allen Orten waren die Märkte von 12:30 bis 15:30 oder 16:00 geschlossen. 

Am örtlichen Brunnen können wir auch unseren Wassertank auffüllen bevor einige Kilometer weiter die Schweiz beginnt. Nun den Bernina Pass hoch bis hinter Poschiavo. Wir stehen nun an einem Platz mit guter Aussicht auf den Piz Cambena, der sich über dem Lago Bianco erhebt.

Direkt auf der Passhöhe, für 10.-€. Frei stehen kann in der Schweiz sehr teuer werden. Der Blick aus dem Hobel, einfach genial. 

 

 

Samstag 16.07.

 

 

Und so sieht es morgens nach allen Seiten aus.

Wetter wie gehabt, einfach unglaublich und vor allem diese klare Sicht. Wir wollen den Lago Bianco umrunden, der beidseits eine Staumauer hat und die Wasserscheide zwischen Adria und Schwarzem Meer bildet.

 

Immer wieder herrliche Ausblicke, zunächst auf die West-, später dann auf die Ostseite

Ab und zu fährt der Bernina Express, der zwischen Chur und Tirano

verkehrt, durch, sieht sehr malerisch aus, wie eine Märklin Modell Eisenbahn.

 

 

Die vielen verschiedenen Blumen sind einfach herrlich, schade nur, dass der gelbe Enzian, den es hier in Massen gibt, schon verblüht ist. Die Vielfalt ist wirklich erstaunlich und zeigt, was eigentlich alles verloren geht.

So ein üppiges Wollgras haben wir noch nie gesehen, fantastisch wie es sich in dem kleinen Wasserloch spiegelt. Dem Pilz gefällt's im Kuhfladen.

 

 

Ein Höhepunkt dieser Runde ist dann die Gletscherzunge des Piz Camprena, mit spektakulären Spalten, dem Wasserfall und dem daraus resultierenden Wildbach.

Gute 4 Stunden dauert mit Pausen dieser herrliche Rundweg. Nachmittags geniessen wir unsere exklusive Aussicht vom Stellplatz und die Sonne.

Übrigens die Preise in dem kleinen Ristorante können sich sehen lassen.

 

1 Paar Wiener mit Pommes 12.-€

Wurstsalat einfach 14.-

Wurst Käse Salat 17.-

belegtes Brötchen mit einer Wurst und Kraut 15.-

Wiener Schnitze 24.-

Rindersteak 28.-

Kalbslendchen 36.-

 

 

wir kochen selbst!!!!

Sonntag 17.07.

 

Wetter wie gehabt. Wir starten zu einer wunderschönen Wanderung.

Nicht zu steil, leichtes auf und ab, immer am Kamm entlang in Richtung

 

Tirano. Kleine Seelein und jederzeit eine herrliche Aussicht.

 

 

Bald können wir einen Tiefblick auf die Passstraße der Tiranoseite werfen.

Jetzt geht es nochmals etwas steiler hinauf bis auf den Sattel. Von hier sieht man runter bis zum Lago di Poschiavo und hinauf zum vergletscherten Nachbarn des Piz Cambrena. Der Gletscher hat auch hier eine eigenartige Formation der Spalten, wie ein Kreisel.

Nach etwas über 3 Stunden sind wir wieder am Hobel, kochen uns etwas zu Mittag und fahren dann Richtung Pontresina. Zunächst nochmals die Verlängerung des Grates des Piz Cambrena und der Bernina.

 

 

Gigantische Ausblicke auf die Eisriesen Diavolezza,Piz Morteratsch und Piz Corvatsch kommen nach einigen Kilometern.

 

Man kann sich gar nicht satt sehen

Nun ist es nicht mehr weit nach Pontresina, und St.Moritz. Das ist von den Orten her gesehen nicht unsere Welt, aber wir unternehmen noch einen kleinen Abstecher zum Silvplaner-und Silser See, eine umwerfende Landschaft und heute am Sonntag ist jede Menge los. 

 

 

Zum Übernachten fahren wir dann den Julierpass bis knapp unterhalb der Passhöhe, hier ist ein guter Stellplatz für 10 Fahrzeuge. Wir sind zu viert.

es gibt dann noch eine Gams,einige Murmeltiere und ein hübsches Vögelchen zu sehen.

 

Wiederum ein sehr schöner Tag. 

Montag 18.07.

 

Wie gewohnt, wolkenloser Himmel, aber am Übernachtungsplatz dauert es noch bis die Sonne kommt. Deshalb die paar Meter bis zur Passhöhe gefahren und dort gefrühstückt

 

Dann wunderschöne Strecke hinunter Richtung Tiefencastel. Nach diesem Ort führt das Solisviadukt über eine 90 m tiefe Schlucht, für Autos und Bahn gleichermaßen.

Bei Thusis geht es einige Kilometer zwangsweise auf die Autobahn Richtung Chur, um dann in Richtung Ilanz und Disant auf den Oberalppass zu fahren. Immer wieder großartige Motive bis zum Oberalpsee.

 

Am Pass legen wir eine längere Pause ein, laufen ein wenig herum, testen die Wassertemperatur. Der Leuchtturm ist die touristische Rheinquelle.

 

 

Nach dem Nachmittagskaffee in steilen Serpentinen nach Adermatt, Auch hier eine großartige Kulisse.

Die Anfahrt zum Sustenpass ist einfach atemberaubend. Oben auf der Passhöhe finden wir zudem einen Übernachtungsplatz mit Premiumaussicht.

Dienstag 19.07.

 

Der erste Blick in der Früh ist einfach nur großartig. Wiederum Sonne pur und dazu die Gletscherberge. In engen Serpentinen hinunter nach Innertkirchen.

 

Kurz vor diesem netten kleinen Ort ist eine Versorgungsstation mit Trinkwasser und der Möglichkeit die Campingtoilette zu entsorgen.

Erst geht es sehr verhalten über Guttannen und Handegg zu den Stauseen

 

des Grimselpasses. Auf der Passhöhe ist gewaltig was los, so dass wir nach einem kurzen Rundgang weiterfahren. Und da geht die Straße wieder mal einfach atemberaubend runter nach Gletsch und gleich den Furkapass hoch. Kurz vor der Passhöhe legen wir eine lange Pause ein . Nun geht es wieder hinunter bis kurz vor Andermatt und den Gotthard Pass hnauf, von dem wir aber ziemlich enttäuscht sind.

 

Die Landschaft eigentlich nichts Besonderes, viele Strommasten und 5 Windräder, ein klein wenig Jahrmarkt.

Mittwoch 20.07

 

Das erste Mal, dass es morgens stark bewölkt und sehr dunstig ist.

 

Wir fahren den Gotthard Pass hinunter nach Airolo. Es geht nun durch das Valle Leventina bis Bellizona.

Von hier führt die Bundesstraße meist neben der Autobahn. Die letzten

 

Kilometer jedoch serpentinenreich auf den Passo Bernhardino, während die Autobahn im Tunnel verschwindet. Die Passhöhe ist wie ein Hochtal und wir kochen dort zu Mittag.

Sehr aufregend führt die schmale Straße hinunter bis Nufenen und direkt

teilweise extrem schmal neben der Autobahn nach Splügen.

Der gleichnamige Pass hat es in sich. Sehr enge, zum Teil steile Kurven und deshalb für Fahrzeuge über 6m nicht geeignet.

Leider gibt es vor der Passhöhe keine Möglichkeit ein Foto zu schießen.

 

Wie meistens ganz oben ein Stausee, denn 55% ihres Energiebedarfes deckt die Schweiz mit Wasserkraft.

Aüßerst kurvenreich fahren wir dann eine gefühlte Ewigkeit hinunter nach

 

Chiavenna. Seit der Pflügenpasshöhe sind wir kurz wieder in Italien und tanken für 1,97€ statt 2,38 €/in der sehr teuren Schweiz.

 

Unsere Route wählen wir dann über den Majolapasse . Die Auffahrt ist einfach nur gewaltig. Sensationell wie man hier eine Straße in die Steilwand hineingebaut hat.

 

Der Majolapass hat keine Abfahrt, es geht relativ eben zu den Seen vor St, Moritz und hier schließt sich der Kreis. Über Pontresina fahren wir wieder hinauf zum Berninapass und übernachten an gleicher Stelle an der Passhöhe wie bei der Herfahrt. Der Unterschied ist, dass heute viele Gewitterwolken aufziehen, es bleibt aber trocken!.

Donnerstag 21.07.

 

Morgens dann etwas diesig, aber grundsätzlich wieder Wetter wie gehabt.

Es geht nun die gleiche Strecke wie bei der Herfahrt zurück, Kurz vor Tirano passieren wir die Grenze nach Italien, es will niemand den Ausweis sehen. In Tirano gibt es einen guten WoMo Stellplatz, da kann man kostenlos entsorgen.Wasser haben wir am Stadtbrunnen von Tirano gefasst. In Bianzone kaufen wir wieder einmal ordentlich ein, da die Schweiz sooo teuer ist, sind unsere Vorräte gleich Null. Über den sehr engen Passo di Aprica gelangen wir nach Edolo. Zwischen dieser Stadt und Porto di Legno finden wir einen herrlichen Schattenplatz und bleiben eine ganze Weile, denn es hat schlappe 34°C.Gegen 17:00 sind wir wieder am Tonalepass. Wo wir bei der Herfahrt 4 Fahrzeuge zum Übernachten waren, sind wir heute 12! Nach 96 km wird der Hobel abgestellt.

 

 

Freitag 22.07

 

 

Kaum zu glauben, wiederum wolkenloser Himmer, langsam wird es unheimlich. Wir rollen nun den Tonalepass bis Cles hinunter, biegen dann nach rechts. Es geht oberhalb enger Täler, in denen Äpfel und Wein angebaut wird bis Mezzocorona. Bei St.Michele queren wir die Autobahn, die zum Gardasee führt. Einige Kilometer vor Trento dann ab in die Dolomiten. Zunächst durch das zauberhafte Cremba Tal nach Cavalese.

Von hier führ die Strecke über Predazzo, Moena ins Fassa Tal nach Falcade. In Alleghe steppt wirklich der Bär. Auf der Passhöhe des Giau trifft uns beinahe der Schlag. Reiner Zufall, dass wir noch einen Parkplatz ergattern, es geht gnadenlos zu. Nach 192 km wird der Hobel in Überenachtungsposition abgestellt. Wir gehen mal wieder essen, es ist qualitativ gut, nicht so teuer wie in der Schweiz. Aber 0,4l Bier, 0,4 l Apfelsaft, je 5,80 €, 2x Rindergulasch (eigentlich ein Seniorenteller!) zu jeweils 19,90€ können sich dennoch sehen lassen. Für den Rest des Tages genießen wir nach einem Verdauungsspaziergang die Sonne. Gegen Abend droht vom Cristallo und den Tofanen ein Gewitter.

 

 

Samstag 23.07.

 

Morgens um 6:30 rumpelt es gewaltig, es geht ein starker Wind, es regnet heftig und zeitweise graupelt es. Aber nach einer halben Stunde ist es vorbei, relativ schnell ist es nur noch bewölkt, die Sonne spitzt.

Den Passo di Giau hinunter, durch Cortina und den Tre Croci Pass hinauf.

In Schluderbach noch ein Abstecher mit schönem Blick auf den Rotkreuzkofel zum Misurina See.

 

 

Noch ein kleiner Spaziergang um den Dürrensee und dann geht es über das Pustertal nach Lienz. Richtung Süden vom Felbertauern unglaublich viel Verkehr. Das wird lange dauern bis diese Autoschlange Lienz durchfahren hat.

 

Um 15:00 sind wir nun am Parkplatz des Matreier Tauernhauses.

Sonntag 24.07

Die Wetterapp hat nicht recht. Es ist schöner als vorhergesagt, deshalb wandern wir ganz gemütlich zum Mittagessen nach Außergschlößl. Dieses Tal mit der Felsenkapelle und dem Blick auf den Großvenediger ist immer wieder herrlich. Um 15:00 steigen wir in den Hobel und fahren bei erstaunlich wenig Verkehr nach Hause. Wunderbare Tage und einem Wetterhoch wie wir es uns gewünscht haben sind zu Ende. Ziemlich genau 1700 km hat der Hobel mit viel Bergauf und Bergab zurückgelegt.