Algerien vom 24.02.-10.03.2019 (ohne eigenes Fahrzeug)
Die von "Hauser Exkursionen" organisierte Reise führt durch die Oasen und Schluchten des Tassili zu den
Dünen des Tadrat. Das ist in Südalgerien, unweit der Grenzen zu Niger und Libyen. Die Reise vereint drei unterschiedliche Landschaftstypen. Das Tassili n'Ajjer Massiv mit durchfurchten Plateau, Canyons und weiten Talkesseln mit Dünen, die Oase Iherir und viel Dünenschönheit und Felssklupturen aus Sandstein im Tadrat.
Für das Trekking entlang des Tassili sind gute Kondition, Ausdauer und Trittsicherheit erforderlich.
Die tägliche reine Gehzeit beträgt zwischen 5 und 7 Stunden. Die Unterbringung erfolgt in
Einzel bzw. Zweipersonen Zelten.
Sonntag 24.02.2019
Um 4:00 Uhr heißt es aufstehen. Wir fahren zum Flughafen Salzburg, stellen unser Auto im
gebuchten Parkplatz des Parkhauses im Outlet Center ab.( 45€ für 14 Tage) und marschieren
mit Tagessrucksack und robuster Reisetasche ( 15 kg) zum Flughafengebäude.
Nach einer guten Stunde Flugzeit landen wir in Frankfurt. Da wir nicht bis Algier durchchecken
konnten, müssen wir das Gepäck abholen und dann zum Terminal 2 wechseln. Erste Aufregung gleich in der Früh: Uschis Tasche kommt nicht! Als das Gepäckband nichts mehr liefert fragen wir
im Servicebereich nach. Zum Glück konnte sofort festgestellt werden, dass Uschis Tasche in den
Container zum Flug nach Hongkong gepackt wurde. Nach guten 30 Minuten wurde die Tasche dann zu uns gebracht. Gut, dass wir genügend Puffer eingeplant haben.
Um 14:30 geht es dann weiter nach Algier. ( Knapp 2,5 Stunden) Dort müssen wir mit dem Gepäck zum nationalen Flughafen ungefähr 15 Minuten gehen.
Der Weiterflug nach Djanet mit Zwischenlandung in Tamanrasset ist um 23:00, Ankunft in Djanet um 3:30. Wir werden von unseren Touareg Fahrern mit den Jeeps abgeholt und nach 20 km erreichen wir abseits der Straße in der Wüste unsere schon aufgebauten Zelte.
Es ist eine kurze Nacht, denn um 08:00 ist Frühstück.
Montag 25.03.2019
Erstes Frühstück in der Wüste, danach fahren wir einige Kilometer bis zur Palmenoase Djanet. Hier erledigen wir die Formalitäten bei der Nationalparkbehörde und verlassen die Stadt Richtung Norden, hinein in das Tassili n'Ajjer.
Mehrere Stunden interessante Fahrt bis in das Touareg Dorf und die Oase Iherir. Wir können in den Zeriba Hütten übernachten.
Dienstag 26.02.2019
Sehr gut geschlafen, auch wenn die Krabbelei am Boden doch wieder gewöhnungsbedürftig ist.
Das letzte Mal war 2013 im Oman. Heute wandern wir mit einem örtlichen Führer zu den Gueltas von Idaran, einer wunderschönen Landschaft mit Schilfgebieten und Felsformationen. Eine Guelta ist eine Art permanenter Wassertopf, eine Rarität in der Wüste. Meistens bestehen Gueltas aus einem in den Fels geschliffenen natürlichen Wasserbecken, das im Schutze einer Schlucht oder
schattigen Felswand liegt. Ein nur noch zu Erntezeiten von Nomaden genutztes Zeriba Dorf gibt uns einen Eindruck von dem regen Leben, das hier an einem ehemaligen Karawanen Knotenpunkt
geherrscht hat. Nachmittags kehren wir zu den Hütten in Iherir zurück und übernachten erneut hier.
Mittwoch 27.02.2019
Gleich nach dem Frühstück ( Tee, Kaffee, lokales Brot, Margarine, Feigen-,Aprikosen,- oder Orangenmarmelade, Honig und Käseecken) wandern wir zu den Felsmalereien von Aghram, einem
weiteren Seitenarm der Oase Iherir. In der Wüste finden wir die Ruine des Amenokal, des Fürsten von Iherir, der von hier den Karawanenhandel überwachte. Die Erde ist kräftig gelb und am Boden sind Stellen mit echtem Ocker.
Auf der anderen Seite des Tals wandern wir in wunderschöner Landschaft zurück. In Iherir gibt es dann Mittagessen, das meistens aus schmackhaften Salaten mit Reis, Hülsenfrüchten, Tomaten, Gurken Oliven und Thunfisch besteht.
Danach fahren wir zu den Gravuren von Dider/Tinterghert. Die großen und sehr ausdrucksstark in die Bodenplatten aus Fels gemeißelten Gravuren zählen zu den berühmtesten Gravuren der Sahara. Besonders die 'Schlafende Gazelle' und die 'Lockige Kuh' sind hervorzuheben.
Weiter geht es mit den Geländewagen Richtung Erg Essendilene, wo wir unsere Zelte inmitten hoher Dünen aufbauen.
Donnerstag 28.02.2019
Wir erkunden die Schlucht von Essendilene bei einer kleinen Wanderung. Dort finden wir mitten in der Sahara eine kleine Welt für sich. Üppiger Oleander, Tamarisken zwischen steil aufragenden Felswänden und eine Guelta, die je nach Lichteinfall flaschengrün leuchtet. Für die nächsten
6 Trekkingtage ist der Nomade Abdul Kadir unser lokaler Führer.
Später halten wir bei einem ganz besonderen pre-islamischen Grab, einem sogenannten Schlüssellochgrab. Unser Trekking starten wir beim Felsbogen von Tokobaouine durch das
vielfältige Tassili Gebiet. Heute ist es ziemlich windig und der feine Sand dringt durch alle Poren.
Nach 5 Stunden erreichen wir einen schönen Übernachtungsplatz, durch die Felsen etwas windgeschützt.
Freitag 01.03.2019
Steile Felswände begleiten uns heute auf der Durchquerung des Tassili Massives. Der Tag der Täler führt uns bis zu einer versteckten Guelta hinein. Selbst in trockenen Jahren findet man hier ein tiefes Wasserbecken, weil es meist im Schatten geschützt liegt. Häufig sieht man bei den Felswänden alte Malereien. Abdul Kadr und Gabi sind ein hervorragendes Team.
Nachmittags wandern wir durch offene Wüstenebenen und zu einem großen offenen Abri mit Felsmalereien, die teils mehrfarbig abgebildet sind. Immer wieder die eigentlich ungenießbaren Bitterkürbisse. Ein Kamel hat es nicht geschafft! Zwischen wuchtigen Bergen schlagen wir nach über 6 Stunden reiner Gehzeit unser Nachtlager auf.
Samstag 02.03.2019
Morgens wandern wir in eine Arena aus hintereinander liegenden Bergen, ein einziges Schattenspiel. Zwischen den scheinbar undurchdringlichen Bergen gibt es wenige Übergänge, deren Pässe aber nur die ehemaligen Nomaden, wie unser Abdul Kadr kennen.
Nachmittags wandern wir die Dünen entlang und haben einen weiten Blick in das Tassili n' Ajjer mit seinen Bergketten.
Sonntag 03.03.2019
Wie gewohnt, eine rustikale Körperpflege, Morgenlicht genießen und dann geht es weiter durch die
weite Wüstenlandschaft mit den wunderlichen Skulpturen aus Fels. Eine kleine Kamelkarawane kommt uns entgegen, sehr malerisch. Wir sehen mehrere Höhlen mit Felsmalereien
und nach vielen schönen Dünen sehen wir eine Höhle mit angeschlossenem Felsbogen.
Montag 04.03.2019
Bei der heutigen Etappe sehen wir mehrmals prähistorische Felsmalereien. Diese Malereien sind wie ein Bilderbuch, darin ist zu sehen wie die Menschen vor Tausenden von Jahren gelebt haben.
Dieses Erlebnis bleibt meist nur den Wanderern in der Sahara vorbehalten.
Abschließend noch ein letzter langer Anstieg, bevor wir einen wunderschönen Lagerplatz für die
letzte Nacht der Trekkingtour erreichen. Morgen geht es ja dann ins Tadrat.
Dienstag 05.03.2019
Die letzte Trekkingetappe führt durch den Westrand des Tassili n'Ajjer Plateaus. Jetzt überwiegt der Sand bei der offeneren Landschaft. Einzelne Felstürme stehen fotogen in der Ebene. Wir überqueren die Straße nach Djanet beim Kilometerstein 2091, das bedeutet, dass wir hier 2091 km südlich der Hauptstadt Algier sind. Die Entfernung ist größer als die von Algier nach Deutschland.
Nach dem Mittagessen verabschieden wir Abdul Kadr. Ein kleines Bergmassiv wurde in früherer Zeit als magischer Ort gesehen. Unweit davon erreichen wir den Platz, wo wie wiederum unsere Zelte für die Nacht aufbauen.
Mittwoch 06.03.2019
Ortswechsel! Es geht in den Süden in das Tadrat, der dritten Region dieser Reise. Mit den Jeeps geht es mit diversen Stopps in 5 Stunden reiner Fahrzeit in eines der schönsten Gebiete der Sahara. in verwinkelten Tälern und Sandebenen ragen Felsbögen und Felsschlösser aus dem Wüstenboden. In Felsnischen finden sich 10000 Jahre alte Malereien und Gravuren.
Wir stehen vor der Timzguida, oder auch Kathedrale genannt. Wie ein großes Monument mit gigantischen Fenstern scheint der Doppelfelsbogen. Danach folgt unser Lagerplatz, mitten in einem großen und farbintensiven Dünenmassiv. Moul n'Aga besteht aus sehr hohen Dünen.
Zum Sonnenuntergang steigen auf einen der 200 m hohen Sandgiganten.
Donnerstag 07.03.2019
Morgens unternehmen wir eine ausgiebige Wanderung entlang des Dünenmassivs zu Felsmalereien und Gravuren. Die eines Rindes ist außergewöhnlich, denn es ist mit einem Halsband abgebildet. Ein Hinweis auf die beginnende Domestizierung vor Tausenden von Jahren.
Zeugen der einst sehr fruchtbaren Sahara sind die Elefanten und Giraffen, die auf einer riesigen Felsplatte graviert sind. Alle die Kunstwerke sind zwischen 5000 und 10000 Jahre alt.
Unsere Fahrer bringen uns immer wieder an neue Flecken im Tadrat. Wir durchfahren eine große salzige Tonebene, die wie ein großer See erscheint. Der Übernachtungsplatz ist umgeben von hohen Dünen. Gegen Abend steigen wir noch auf einen wunderschönen Aussichtspunkt, ein herrlicher Überblick auf die Ebene.
Freitag 08.03.2019
Die heutige Wanderung führt entlang dem Dünenrücken des Egedi und unser Blick geht in den tiefsten Winkel des Tadrat hinein. Eine Bodenplatte zeigt Tierspuren und die Darstellung eines Löwen.Freistehend ist einer der größten Felsbögen, In Tehak.
Eine kleine Panne gibt es bei einem der Jeeps, als wir das Tadrat nachmittags verlassen und uns bei den Dunes Noires zum letzten Mal das Zelt aufbauen. Die Tuareg sind aber wahre Improvisationskünstler und kriegen auch das abgerissene Gelenk der Spurstange wieder hin.
Unser Fahrer Sidi hilft natürlich seinem Kollegen.
Samstag 09.03.2019
So, und nun geht es zunächst mal Richtung Djanet, von wo aus um 2:00 in der Nacht unser Flugzeug über Tamanrasset nach Algier geht. Wir sind nur 20 km von der Grenze zum Niger und 50 km von der Grenze nach Libyen entfernt.
Es geht ein immer stärkerer Wind, der sich später zum richtigen Sandsturm entwickelt. Der Abstecher zu 'Weinenden Kuh', einer bekannten Felssgravur, wird abgebrochen, da selbst unsere
einheimischen Tuareg Orientierungsprobleme haben.
In Djanet bummeln wir noch durch den Bazar, bevor wir in einem Hotel duschen können.
Das geplante Abendessen in der Wüste wird ins Hotel verlegt, da ein zu starker Sturm geht.
Um 22:00 geht es dann die 30 km zum Flughafen. Wir bangen um unseren Rückflug.
Sontag 10.03.2019
Ein langer Tag! Um 2:30 fliegen wir mit Verspätung in Djanet weg, allerdings ohne Probleme mit dem Wind. Zwischenlandung in Tamanrasset und weiter nach Algier. Auch hier wieder Verspätung,
sehr wackelige Landung in Frankfurt.
So richtig unangenehm wird es aber erst dann. Das Sturmtief Eberhard in Deutschland prägt dn Flug von Frankfurt nach Salzburg. In Salzburg zunächst wegen starkem Seitenwind und Platzregen gibt es keine Landeerlaubnis. Wir drehen noch einige äußerst wacklige Ehrenrunden. Dann die Pilotendurchsage: Eine gute Nachricht." die Landebahn ist wegen des starken Windes abgetrocknet, die schlechte Nachricht: " der Sturm ist stärker geworden".
In 8- 10 Minuten probieren wir einen Landeanflug, nicht erschrecken, wenn wir durchstarten und zu einem Ausweichflughafen fliegen.
Wir sind dann gelandet, über das wie reden wir besser nicht mehr!!!
Um 19:30 hatten wir wieder festen Boden unter den Füßen.
Eine wunderschöne Reise in einer komplett anderen Welt ist zu Ende